Hier finden Sie interessante Statistiken und Studien zum Thema "Schlaf"
Eine Umfrage der Universität Basel und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel hat während des Covid-19-Lockdowns untersucht, wie sich der Schlaf in dieser Zeit verändert hat. Die über 430 meist weiblichen Befragten berichten, länger geschlafen zu haben, wobei sich die Qualität des Schlafs aber verschlechtert hat. Die Ergebnisse der Studie wurden nun in der Fachzeitschrift «Current Biology» veröffentlicht.
Die Forschung geht davon aus, dass viele Schlafstörungen heute Resultat unseres modernen Lebensstils sind, der auf Leistung und pausenlose Aktivitäten setzt. Dabei würden Arbeitsrhythmus und Freizeitverhalten oft einen Takt vorgeben, der mit der inneren biologischen Uhr des Körpers in Konflikt steht. Wenn die Unterschiede in Schlafenszeit und Schlafdauer zwischen Arbeitstagen und freien Tagen zu gross werden, dann führe dies zu einem «sozialen Jetlag». Vor diesem Hintergrund könnte ein Lockdown mit Arbeit im Homeoffice auch Vorteile bieten: flexible Arbeitszeiten, kein Pendeln und möglicherweise mehr Zeit zum Schlafen.
Wie sich die Restriktionen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie auf den Schlafrhythmus und das Schlafverhalten ausgewirkt haben, untersuchten Forschende von der Universität Basel und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel in einer sechswöchigen Online-Umfrage zwischen dem 23. März und 26. April 2020. Unter Leitung von Dr. Christine Blume wurden insgesamt 435 Menschen in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland befragt. Mehr als 85% der Befragten arbeiteten zu dieser Zeit im Homeoffice. Insgesamt schliefen die Teilnehmenden eher gut, 75% von ihnen waren Frauen.
Geringerer «sozialer Jetlag»
In ihrer Umfrage fanden die Forschenden, dass die Lockerung sozialer Rhythmen, beispielsweise durch flexiblere Arbeitszeiten, dazu führte, dass sich der «soziale Jetlag» reduzierte. «Das legt nahe, dass die Schlaf-Wach-Muster der Befragten sich weniger an externen oder sozialen Rhythmen und stattdessen eher an inneren biologischen Signalen orientierten», so Blume. Ausserdem berichteten 75% der Befragten, bis zu 50 Minuten länger zu schlafen als vor dem Lockdown. Dazu könnte zudem auch der Wegfall des täglichen Pendelwegs zur Arbeit am Morgen beigetragen haben, erklärt die Schlafforscherin.
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Hamburg, 15. Juni 2020
In Zeiten von Corona schläft jeder Zehnte in Deutschland schlechter. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), für die im Mai bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Menschen befragt wurden. Eine große Mehrheit (90 Prozent) verzeichnet keine Verschlechterung. Wer in der aktuellen Pandemiesituation jedoch häufig unter Stress steht, ist deutlich stärker betroffen: In dieser Gruppe der Befragten raubte Corona - im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie - jedem Vierten den Schlaf (25 Prozent).
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DAK-Gesundheitsreport 2017: 80 Prozent der Erwerbstätigen schlafen schlecht
In Deutschland haben immer mehr Menschen Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Seit 2010 sind die Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren um 66 Prozent angestiegen. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport „Deutschland schläft schlecht – ein unterschätztes Problem“. Nach der repräsentativen Studie fühlen sich derzeit 80 Prozent der Arbeitnehmer betroffen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung sind das etwa 34 Millionen Menschen. Unter der besonders schweren Schlafstörung Insomnie leidet jeder zehnte Arbeitnehmer. Seit 2010 gab es hier einen Anstieg von 60 Prozent. Insgesamt lassen sich nur wenige Betroffene ärztlich behandeln. Und nur eine Minderheit meldet sich beim Arbeitgeber krank. Für Unternehmen bedeutet das: Fast die Hälfte der Erwerbstätigen ist bei der Arbeit müde (43 Prozent). Etwa ein Drittel (31 Prozent) ist regelmäßig erschöpft. Im Vergleich zu 2010 schlucken heute fast doppelt so viele Erwerbstätige Schlafmittel.
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Das Statistische Bundesamt kann es schwarz auf weiß belegen: Schlafen ist so zeitaufwendig und wichtig wie ein Hauptberuf. Jeder Deutsche verbringt durchschnittlich 8,22 Stunden täglich im Bett, nur noch 3,14 Stunden bei der Arbeit und 6 Minuten täglich mit dem Putzen seines Autos.
Die Erkenntnisse des statistischen Bundesamtes decken sich ungefähr mit denen der Schlafforscher. Die übliche Schlafdauer eines Erwachsenen liegt zwischen 6 und 9,5 Stunden. Einige Schlafmediziner empfehlen, am Tag nicht mehr und nicht weniger als 7 - 8 Stunden zu schlafen. Ihrer Meinung nach fühlen wir uns mit diesem Schlafpensum am wohlsten, leben am gesündesten und ergo länger. Doch eine solche Normierung des individuellen Schlafbedürfnisses ist schwierig, denn auch im Schlaf bestätigen Ausnahmen die Regel.
Es gibt selbstverständlich Kurz- und Langschläfer, gute und schlechte Schläfer, Morgen- und Abendtypen. Albert Einstein schlief angeblich täglich 14 Stunden und revolutionierte dennoch die moderne Welt mit seiner Relativitätstheorie. Napoleon wiederum soll täglich nicht mehr als 4 Stunden im Bett verbracht haben, in der restlichen Zeit des Tages eroberte er lieber das damalige Europa.
Ob wir eher Lang- oder Kurzschläfer sind, ob wir morgens nur langsam in Gang kommen und dafür abends vor Tatendrang sprühen oder umgekehrt ist unwichtig, solange wir unseren Schlaf als erholsam empfinden. Eine manifeste Schlafstörung liegt erst dann vor, wenn wir mindestens einen Monat lang mindestens dreimal in der Woche schlafabhängige Beschwerden haben, die unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigen.
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Hintergrund: Gewohnheitsmäßig verkürzter Nachtschlaf ist ein häufiges Phänomen im Kindes- und Jugendalter, der mit chronischem Schlafmangel (CSM) assoziiert sein kann. CSM geht mit Einschränkungen der Leistungsfähigkeit und des psychischen Wohlbefindens einher. Unklar ist, in welchem Ausmaß Kinder und Jugendliche in Deutschland davon betroffen sind und was Prädiktoren eines bestehenden CSM sind.
Methode: In der vorliegenden Studie wurde mittels standardisierter Verfahren eine repräsentative Stichprobe von N = 998 Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren telefonisch zu ihrem Schlafverhalten, zu Schlafstörungen und zu ihrem psychischem Befinden befragt.
Ergebnisse: Es errechnete sich eine Punktprävalenz für CSM von 12,5 % (95-%-Konfidenzintervall: [10,5; 14,6]). Betroffene berichteten signifikant häufiger von Insomnien, verzögertem Schlafphasensyndrom, Restless-Legs-Syndrom und obstruktiver Schlafapnoe. Weibliches Geschlecht, verlängerte Fehlzeiten in der Schule oder am Ausbildungsplatz, emotionale und Verhaltensauffälligkeiten, ein Alter ab 15 Jahren, Zubettgehzeiten an Schul- und Ausbildungstagen nach 22:38 Uhr, Aufstehzeiten an freien Tagen nach 10:04 Uhr und eine berichtete Insomnie waren mit einem Odds Ratio (OR) von 2,2–21,1 mit CSM assoziiert (R2 = 0,32 im logistischen Regressionsmodell).
Schlussfolgerung: Ein Achtel der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland, darunter insbesondere Mädchen, erfüllt die Kriterien von CSM. CSM geht gehäuft mit Schlafstörungen und signifikanten Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit einher. Im klinischen Alltag sollte CSM daher stets mitbedacht werden. Hierfür werden Indikatoren vorgeschlagen, die einfach zu erfragen sind.
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Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zu Crashs z.B. nach Sekundenschlaf zeigen nur die Spitze des Eisbergs. Als müdigkeitsbedingt gilt ein Crash meist nur, wenn der Fahrer dies bei der polizeilichen Befragung selbst zu Protokoll gab. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 2034 Unfälle mit Personenschaden registriert, bei denen Übermüdung von Kraftfahrern vorlag. Die Dunkelziffer ist nach Expertenschätzung deutlich höher.
Nach den Erkenntnissen der ADAC Unfallforschung kommen die Fahrer bei Müdigkeitsunfällen häufig bei hohem Tempo von der Straße ab. Deshalb werden hierbei überproportional viele schwer oder tödlich verletzt.
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Immer mehr Menschen klagen über zu wenig Schlaf. Was kurzfristig müde macht, birgt langfristig gesundheitliche Risiken. Selbst Alzheimer könnte durch Schlafmangel begünstigt werden.
„Müde, energielos, schwach, geistig weniger flexibel, sehr viel emotionaler, genervt, bettreif, krank, unlustig, müde“ – so fühlen sich die meisten Menschen, wenn sie nur eine Nacht nicht genug schlafen, also durchschnittlich weniger als sechs Stunden.
Kommt das regelmäßig vor, sollte man nach den Gründen suchen. Dabei kann Klaus Steffen Richter helfen. Er ist ärztlicher Leiter des Schlaflabors der Charité am Campus Benjamin Franklin in Berlin. Die Zimmer dort erinnern schon an das eigene Schlafzimmer. Patienten bleiben in der Regel für zwei Nächte – verkabelt mit Elektroden: „Man bräuchte Minimum drei Elektroden“, erklärt Klaus Steffen Richter. Aber man nehme „lieber sechs, weil ab und zu einer abfällt.“
Diese Elektroden am Kopf bestimmen, ob der Mensch sich im leichten, mittleren, tiefen oder Traumschlaf befindet. Solche braucht es auch am Kinn, um Kieferprobleme analysieren zu können, an den Beinen und Armen, um zu sehen, ob diese in der Nacht zucken oder sich bewegen und dazu noch Sensoren an der Nase, um Schnarchen und Atemaussetzer aufzuzeichnen.
Damit wollen Klaus Steffen Richter und sein Team herausfinden, ob die Schlafproblematik einen körperlichen oder einen psychischen Ursprung hat.
Welche Auswirkungen Schlafmangel haben kann, schaut sich Neurowissenschaftler und Schlafforscher Christian Benedict von der Universität Uppsala in Schweden genauer an. In einer vor einigen Jahren publizierten Studie haben er uns sein Team gezeigt, „dass Männer im Alter von 50 Jahren, die über 40 Jahre beobachtet worden sind, ein erhöhtes Risiko haben an Alzheimer zu erkranken, wenn sie regelmäßig an Schlafproblemen litten.“
Das wollte er auch bei jungen Männern untersuchen. „Das ist in der Regel immer so ein bisschen einfacher, es mit Männern zu machen.“ Weil die keinen Menstruationszyklus haben, der die Ergebnisse beeinflusst. Auch an der aktuellen Studie von Christian Benedict und seinem Kollegen Jonathan Cedernaes nahmen 15 gesunde Männer im Alter von durchschnittlich 22 Jahren teil, so Jonathan Cedernaes:
„In der einen Sitzung war es ihnen gestattet, eine normale Nacht zu schlafen. In der anderen durften sie eine Nacht wachbleiben. Vor und nach jeder dieser Interventionen entnahmen wir Blutproben.“
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